2857-21 FREUNDSCHAFTSKARTE - Ein altes Lied doch bleibt es wahr, Durch Treue wird das Leben Klar - Und an des biedern Freundes Hand, Wird Him(m)eln gleich ein wüstes Land. Pazaurek, Gustav E., Biedermeier-Wünsche. Stuttgart [1908]. S. 17; Doosry, Yasmin, Käufliche Gefühle. Freundschafts- und Glückwunschbillets des Biedermeier. Nürnberg, Vlg. d. Germanischen Nationalmuseums 2004. S. 71 - Biedermeier-Freundschaftskarte, die einen zeitgenössisch, modisch-elegant gekleideten Jüngling mit Zylinder in einer kleinen Parklandschaft vor einer kannelierten Säule zeigt. Seine linke Hand verweist auf einen halb zugewachsenen Sockel auf dem die gestochene Inschrift "Und an des biedern Freundes Hand[...]" zu lesen ist. Säule und Sockel können als Verweise auf die zeitgenössisch beliebten Darstellungselemente von antikisierten Tempeln und Altären gesehen werden, denn "daß die damals in allen englischen Parkanlagen unvermeidlichen Urnenaltäre und Freundschaftstempel auch auf den Wunschkarten nicht selten sind, liegt auf der Hand" (Pazaurek, S. 17). Somit konnte auch jeder "Tempel und Denkmal, Altar, Amphore und Urne[...] als Memorialmotive des Freundschaftskults dechiffrieren [...]." (Doosry, S. 71). Personalisiert wird ein derartiges Billet, das aus einen zwar reichen, aber doch sich immer wieder stark wiederholenden Motivrepertoire gestaltet wird, durch eine persönliche Widmung, wie die vorliegende Karte sie verso aufweist: "Mathias Helmayer(?) und Frau". | ||